Haartransplantationen haben in den vergangenen Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. So wird die operative Behandlung am Haar mittlerweile jedes Jahr mehr als eine halbe Millionen Mal weltweit durchgeführt. Dabei kursiert aber immer noch viel Halbwissen über diesen Eingriff, der allgemein als ästhetische Schönheitsoperation gesehen wird. Dank moderner Methoden lassen sich mittlerweile optisch sehr natürliche Ergebnisse erzielen.

Haarausfall hat viele Ursachen

Für Haarausfall kommen viele Gründe in Frage. Die häufigste Ursache für Haarausfall ist die sogenannte androgenetische Alopezie, die auch als erblich bedingter Haarausfall bezeichnet wird. Sie tritt vor allem bei Männern auf. Von dieser Erkrankung sind rund 80 % aller Männer im Laufe ihres Lebens betroffen. Bei Frauen tritt Haarverlust durch androgenetische Alopezie ebenfalls, jedoch deutlich seltener und mit einem anderen optischen Haarausfallmuster auf. Die Erkrankung betrifft rund 30% aller Frauen im Laufe ihres Lebens. 

Bei dieser Form der Alopezie handelt es sich um hormonell bedingten Haarverlust, also um eine erbliche Veranlagung. Die Haarfollikel reagieren bei anlagebedingtem Haarausfall überempfindlich auf das natürlich im Körper vorkommende Dihydrotestosteron / DHT, welches sie schädigt und folglich miniaturisieren und degenerieren lässt. Schließlich sterben die Haarfollikel durch den Kontakt mit dem DHT ab und die Haare fallen aus und wachsen auch nicht wieder nach.

Anlagebedingter Haarausfall macht sich bei Männern optisch häufig zunächst in Form von Geheimratsecken bemerkbar. Mit der Zeit werden die lichten oder kahlen Stellen immer größer. Bei Frauen zeigt sich diese Haarausfallerkrankung hingegen oft zuerst durch einen lichten Scheitel. Natürlich gibt es neben dem hormonell bedingten Haarausfall noch weitere Ursachen für eine schwindende Haarpracht:

Kreisrunder Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall: der Haarverlust dieser Autoimmun-Erkrankung führt zu kreisrunden kahlen Flächen oder zur teilweisen oder komplett fehlenden Behaarung am gesamten Körper

Abb.: Patient mit kreisrundem Haarausfall

Diffuser Haarausfall

Telogen Effluvium: dieser Haarausfall wird auch als diffuser Haarausfall bezeichnet. Der generell erhöhte, flächige Verlust von Haaren kann durch Nährstoffmangel, Stress, Medikamente oder andere Noxen ausgelöst werden

Abb.: Telogener Haarausfall

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen: Haarausfall durch z.B. Schilddrüsenerkrankungen, Vernarbende Alopezien, wie Frontal Fibrosierende Alopezie (FFA), Lichen Planopilaris (LPP), Systemischer Lupus erythematodes

Abb.: Haarausfall durch Autoimmunerkrankung

Hauterkrankungen

Hauterkrankungen: Haarausfall durch Pilze, Bakterien oder Infektionen

Abb.: Hauterkrankung- bedingter Haarausfall

Krankheiten & Unfälle

  • Verbrennungen und Verletzungen: Zerstörung der Haarfollikel durch Verbrennungen oder Wunden
  • Hormonschwankungen: durch Pubertät, Schwangerschaft, den Wechseljahren und der Menopause oder Medikamenteneinnahme
  • Chemotherapie und Bestrahlung: Haarausfall verursacht durchtherapeutische Behandlung, wie z.B. bei Krebserkrankungen
Abb.: Haarausfall nach Chemotherapie

Traktionsalopezie

Traktionsalopezie: Haarverlust durch zu straff getragene Zöpfe oder Extensions

Abb.: Traktionsalopezie

Welche Therapie ist sinnvoll?

Bei beginnendem bzw. schwach ausgeprägtem Haarverlust können moderne bioregenerative Behandlungsmethoden sehr sinnvoll sein. So ermöglichen moderne bioregenerative Therapien mit speziellem Laserlicht, Stammzellen oder plättchenreichem Plasma/ PRP eine schonende Regeneration geschädigter Haarfollikel. Solange die Haarfollikel noch vital sind, ist es möglich, sie durch diese nährende Behandlung zu unterstützen und zu gesundem Haarwachstum anzuregen. Degenerative Prozesse können somit verlangsamt, gestoppt oder sogar in regenerative Entwicklungen umgekehrt werden.

Als Folge dieser schonenden Behandlungen sind sehr schöne mittel- bis langfristige Ergebnisse zu erzielen. Diese regenerativen Therapien können auch präventiv gegen Haarschäden und Haarverlust durchgeführt werden, um die Haarpracht generell zu stärken und stabilisieren und um die Haarstruktur zu verbessern.

Wenn die Haarfollikel jedoch bereits zerstört sind, können diese abgestorbenen Organe nicht mehr wiederbelebt werden. Dann kann eine Haartransplantation eine sinnvolle und effektive Möglichkeit zur Therapie von Haarausfall sein. 

Bei beginnendem bzw. schwach ausgeprägtem Haarverlust können moderne bioregenerative Behandlungsmethoden sehr sinnvoll sein. So ermöglichen moderne bioregenerative Therapien mit speziellem Laserlicht, Stammzellen oder plättchenreichem Plasma/ PRP eine schonende Regeneration geschädigter Haarfollikel. Solange die Haarfollikel noch vital sind, ist es möglich, sie durch diese nährende Behandlung zu unterstützen und zu gesundem Haarwachstum anzuregen. Degenerative Prozesse können somit verlangsamt, gestoppt oder sogar in regenerative Entwicklungen umgekehrt werden.

Als Folge dieser schonenden Behandlungen sind sehr schöne mittel- bis langfristige Ergebnisse zu erzielen. Diese regenerativen Therapien können auch präventiv gegen Haarschäden und Haarverlust durchgeführt werden, um die Haarpracht generell zu stärken und stabilisieren und um die Haarstruktur zu verbessern.

Wenn die Haarfollikel jedoch bereits zerstört sind, können diese abgestorbenen Organe nicht mehr wiederbelebt werden. Dann kann eine Haartransplantation eine sinnvolle und effektive Möglichkeit zur Therapie von Haarausfall sein. 

Bevor man sich für eine Transplantation von Eigenhaaren entschließt, sollte man jedoch unbedingt die Ursache(n) des Haarverlusts ärztlich abklären lassen. Bei reversiblem Haarausfall, zum Beispiel durch Nährstoff- oder Vitaminmangel, kann die Ursache einfach durch Substitution behoben werden und eine operative Behandlung durch Haartransplantation ist nicht sinnvoll.

Haartransplantation-Methoden

Haartransplantation ist nicht gleich Haartransplantation. Es gibt verschiedene Verfahren, um Haarfollikel zu verpflanzen. Die beiden bekanntesten Methoden sind die invasive FUT- und die minimalinvasive FUE-Methode.

FUT- Technik: Follicular Unit Transplantation

Die FUT-Methode wurde in den 80er Jahren entwickelt. Bei dieser invasiven Technik schneidet der behandelnde Chirurg einen 10 bis 20 Zentimeter langen Streifen Haut aus dem Hinterkopf heraus. Dieses Vorgehen ist daher auch als Streifenmethode bekannt. Anschließend extrahiert der Arzt oder ein Assistent die Haarfollikel und verpflanzt sie in das Zielareal.

Die am Hinterkopf entstehende Narbe wird von den dort noch vorhandenen Haaren verdeckt. Das klappt in den meisten Fällen gut. Trotzdem besteht das Risiko, dass die Narbe sich weitet und ausdehnt und ein haarloser Streifen zurückbleibt

Die FUT-Technik ist vergleichsweise schnell und kostengünstig. Sie ist aber auch mit vergleichsweise großen Risiken, starken Schmerzen, einer langen Heilungsdauer und optisch nicht ganz so guten Ergebnissen sowie mit einer zurückbleibenden Narbe verbunden. Der operative Eingriff nach FUT-Methode kann außerdem zum sogenannten Shock Loss führen. Bei diesem Trauma sterben die Haarwurzeln rund um die Narbe ab. Es kann folglich ggf. ein größeres haarloses Areal entstehen und verbleiben.

FUE- Technik: Follicular Unit Extraction

Bei der FUE-Methode handelt es sich um eine moderne, schonende minimalinvasive Operationstechnik. Der behandelnde Chirurg entnimmt mit einer speziellen Hohlnadel einzelne Haarfollikel. Dafür muss er die Haare vor der Operation rasieren. Vorteilehaft ist, dass bei dieser Methode nur minimale, nicht sichtbare Narben entstehen, Hautgewebe und Haarfollikel maximal geschont und optisch sehr gute Ergebnisse erzielt werden.

Bei der schonenden Einzelhaarentnahme werden die entnommenen Spenderhaare in einer gewebeschonenden Nährlösung für die Implantation gelagert. Anschließend verpflanzt der Arzt sie in vorgestanzte kleine Löcher im Empfangsareal. Dabei achtet er auf eine natürliche Anordnung sowie die richtige Dichte und Wuchsrichtung der Transplantate. Dadurch entsteht ein harmonisches, natürliches und ästhetisches Transplantationsergebnis.

Spenderhaare: Voraussetzungen für eine Haartransplantation

Haartransplantationen werden immer autolog, also mit Eigenhaar durchgeführt. Bei einer Transplantation fremder Haare würde es zu Abstoßungsreaktionen kommen. 

Bei der Entnahme der autologen Spenderhaare werden die sogenannten Haarfollikel einzeln aus dem sicheren Spenderareal entnommen. Diese Spenderhaare stammen meistens aus dem Haarkranz bzw. vom Hinterkopf. Die hier wachsenden Haarfollikel sind besonders widerstandsfähig und weniger anfällig für anlagebedingten Haarausfall

Sind am Hinterkopf nicht genug Spenderhaare vorhanden, kann unter Umständen auch die Körperbehaarung des Patienten für eine Haartransplantation genutzt werden. Werden Körperhaare in die Kopfhaut gepflanzt, ändern sich auch einige ihrer Eigenschaften. Sie erreichen dann ggf. das Längenwachstum des natürlichen Kopfhaars. Neben Kopfhaaren aus dem sicheren Spenderbereich eignen sich für die Haartransplantation auch Körperhaare aus dem Brust- und BartbereichRückenbehaarung ist dagegen nicht gut für Transplantationen geeignet.

Haartransplantation Vor- und Nachteile

Im Folgenden möchten wir die Vor- und Nachteile einer Haartransplantation offen beleuchten:

Nachteile

Wie jede operative Behandlung bringt auch die Haartransplantation einige Einschränkungen bzw. Nachteile mit sich. Es handelt sich um einen operativen Eingriff, der gut überlegt und geplant sein sollte.

Sie sollten wissen, dass für die Haartransplantation eine Teil- oder ggf. auch Vollrasur nötig ist. Sie sollten im Anschluss an die Operation auch ausreichend Zeit zur Erholung und Nachbehandlung einplanen. Rauchen, Alkoholgenuss, Saunagänge und Sport sollten nach der Haartransplantation für mindestens zwei Wochen vermieden werden, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden.

Haartransplantationen nach der FUT-Methode sind schmerzhaft und hinterlassen sichtbare Narben. Und jede operative Behandlung birgt (bei unsachgemäßer Durchführung) immer auch die Gefahr von Entzündungen, Komplikationen und Narbenbildung.

Wer sich mit dem Gedanken einer Haartransplantation trägt, sollte bedenken, dass das transplantierte Haar Zeit zum Wachsen braucht. Der transplantierte Patient muss also geduldig sein, bis das Endergebnis in Form schöner, natürlich wachsender Haare in den Wochen und Monaten nach der Behandlung zunehmend sichtbar wird. 

Erfolgsgarantien gibt es bei medizinischen Eingriffen generell nicht – dies gilt auch für Haartransplantationen. Je besser Sie jedoch im Vorfeld nach einem guten und erfahrenen Haarchirurgen recherchieren und sich in entsprechend erfahrene Hände begeben, desto größer sind Ihre persönlichen Chancen auf ein schönes zufriedenstellendes Transplantationsergebnis. Außerdem sollten Sie sich möglichst für eine schonende und moderne minimalinvasive Methode entscheiden, da dies Ihre Chancen auf einen positiven Behandlungserfolg wesentlich erhöht.

Vorteile

Volles, gesundes Haar wird weltweit mit positiven Attributen, wie Jugend, Schönheit, Vitalität, Stärke assoziiert. Ist die Haarpracht jedoch aus den verschiedensten Gründen nicht mehr vorhanden, so kann eine Haartransplantation erneut zu schönem Haar führen und entsprechende Vorteile mit sich bringen.

Mit der Rückkehr der Haare ändert sich das optische Erscheinungsbild des transplantierten Patienten offensichtlich. Mit dem Wachstum der Haare ändert sich jedoch nicht nur die äußere, sichtbare Erscheinung des Behandelten, sondern vor allem sein Selbstbild.

So stellt sich als Folge der erfolgreichen Haartransplantation zunehmend eine psychische Entlastung beim Behandelten ein, da Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen wieder steigen. Patienten berichten letztlich von der wesentlich erhöhten Lebensqualität, die durch die Transplantation der Haare erzielt wurde. Die Patienten fühlen sich einfach wieder schöner, vitaler und freier und nehmen zunehmend wieder gerne an (z.B. sportlichen und gesellschaftlichen) Aktivitäten teil, die sie zuvor aufgrund ihrer Haarprobleme gemieden hatten.

Weiterer Vorteil ist, dass die Transplantation der Haare mithilfe eines guten Haarchirurgen für den Patienten relativ einfach durchführbar ist und dennoch eine langfristige Lösung mit natürlicher Ästhetik erzielen kann.

Vorsicht vor schwarzen Schafen

Wie überall gibt es auch unter den Anbietern von Haartransplantationen sogenannte schwarze Schafe, deren Fokus primär auf das eigene Geschäft gerichtet ist, als auf die qualitativ hochwertige medizinische Behandlung.

Mit aggressiver Werbung im Internet und in sozialen Medien offerieren sie Haartransplantationen zum verlockenden Schnäppchenpreis. Dass die dann folgende Behandlung jedoch in der Türkei stattfinden wird und dass die dortige Transplantation der Haare überhaupt nicht mit einer Haartransplantation in Deutschland zu vergleichen ist, wird verschwiegen bzw. klein geredet. Mit teils gefälschten Erfahrungsberichten, beeindruckenden Vorher-Nachher-Bildern und unschlagbaren Dumpingpreisen und vielversprechenden, jedoch nichtärztlichen Beratungsgesprächen werden die Patienten dann zur Behandlung ins „preisgünstige Ausland“ gelockt.

Die Billigbehandlungen im Ausland entsprechen jedoch nicht den hohen deutschen medizinischen Anforderungen und Standards. Dementsprechend dürftig sehen leider oft auch die Ergebnisse der Transplantation aus. Die Haartransplantationen im Ausland gehen dem zur Folge vielfach mit Komplikationen einher oder wirken im optischen Ergebnis einfach unnatürlich und wenig ästhetisch. Das ist besonders ärgerlich, da der körperlich geschädigte Patient sich dann zusätzlich um die Durchsetzung seiner Patientenrechten und -ansprüchen im Ausland kümmern muss.

Recherchieren Sie frühzeitig und umfangreich, in welche ärztlichen Hände Sie sich für Ihre Haartransplantation begeben wollen. Lassen Sie Ihren Wunsch nach vollem Haar von einem wahren Spezialisten realisieren und hinterfragen Sie vollmundige Versprechen skeptisch.

Achten Sie unbedingt auf die fachliche Erfahrung und Expertise durch gut ausgebildetes Personal und hinterfragen Sie, ob die gemachten Prognosen und Versprechungen realistisch sein können. Bedenken Sie, dass Qualität immer auch ihren Preis hat und der, der billig kauft, vielfach mehrfach kauft – das gilt auch für die Behandlung der Haartransplantation. Zudem gehen bei falschen Behandlungen wertvolle Spenderhaare unwiederbringlich verloren.

So erkennen Sie Experten für Haartransplantationen

Wenn Sie sich für eine Haartransplantation interessieren, sollten Sie bei der Wahl Ihres Arztes unbedingt folgende Punkte beachten:

  • Individuelle ärztliche Beratung durch einen nachweislich ausgebildeten und erfahrenen Spezialisten
  • Nachweis der fachlichen Kompetenz durch Mitgliedschaft in Fachverbänden oder veröffentlichte Publikationen, Vorträge, Weiterbildung auf Kongressen und Ähnliches
  • Individueller, nachvollziehbarer Kostenvoranschlag mit konkreter Transplantationsanzahl
  • Sofern möglich Weiterempfehlung durch bekannte zufrieden Kunden bzw. glaubwürdige online-Bewertungen

Ein verantwortungsbewusster und professioneller Haarchirurg wird heute nicht mehr versuchen, Ihnen eine Haartransplantation nach veralteter Streifentechnik zu verkaufen. Stattdessen wird er mit der minimalinvasiven und folglich narbenfreien FUE-Methode arbeiten. Achten Sie außerdem darauf, dass sowohl die Beratung als auch der Eingriff vom gleichen Arzt durchgeführt werden. So lassen sich Missverständnisse oder eine qualitativ minderwertige Behandlung vermeiden.

Das kostet eine seriöse Haartransplantation

Die Kosten für eine Haartransplantation variieren genauso stark, wie die Erfahrungen und Behandlungsqualitäten der verschiedenen anbietenden Ärzte. Der wichtigste Faktor der Kostenkalkulation ist die Anzahl der Follikulären Einheiten die implantiert werden sollen. Diese bestehen aus einem bzw. mehreren Haarfollikeln. Der Gesamtpreis der Behandlung beinhaltet die Kosten pro Follikulären Einheit multipliziert mit der gewünschten Anzahl der Transplantate. Dies beinhaltet in der Regel die Kosten für Betäubung, Materialien und benötigte Medikamente.

Billiganbieter im Ausland werben oft mit besonders niedrigen Kosten für ihre Haartransplantationen – oft auch inklusive eines Strandurlaubs. Preise von 1 bis 2 € pro verpflanzten Graft sorgen dafür, dass sich vor allem großflächige Haartransplantationen im Ausland anscheinend lohnen – auch wenn zusätzliche Kosten für Flug und Hotel anfallen. Fälschlicherweise wird für die Follikuläre Einheit oft das englische Wort für Transplantat „graft“ verwendet. ACHTUNG: ein Graft entspricht nicht einer Follikulären Einheit – in der Rechnung muss jedoch nach Follikulären Einheiten abgerechnet werde und nicht nach Grafts, denn dieser Begriff beinhaltet keine genaue Anzahl von Haaren.

In Deutschland muss die Behandlung nach Gebührenverordnung der Ärzte mit 4,66 € pro Follikulärer Einheit abgerechnet werden. In anderen Ländern gibt es vielfach Dumpingpreise, die jedoch oft mit minderer Qualität und Komplikationen einhergehen und die Behandlung muss dort nicht zwingend von Ärzten durchgeführt werden. In Deutschland gelten viel höhere Standards und Patientenrechte und die Chance auf eine erfolgreiche Haartransplantation steigt.

Egal ob im In- oder Ausland: Krankenversicherung übernehmen die Kosten für eine Haartransplantation in der Regel nicht. Ausnahmen könnten unter Umständen lediglich beim Verlust von Haaren durch einen Unfall eintreten. Damit die Krankenkasse die Transplantation der Haare zahlt, müssten wohl schwere psychische Probleme aufgrund des Haarverlusts nachgewiesen werden. 

Ablauf: So läuft die Haarverpflanzung ab

Vor jeder Haartransplantation sollte ein umfangreiches ärztliches Beratungsgespräch inklusive Anamnese erfolgen. In diesem klärt der behandelnde Arzt die individuellen Ursachen des Haarverlustes. Durch eine Familienanamnese kann er den zukünftigen Haarverlust vorausberechnen und bestimmen, welche Bereiche als Spenderareal in Frage kommen.

Sind alle Fragen und das Vorgehen geklärt, wird ein OP-Termin vereinbart. Die Anreise erfolgt am besten bereits am Vortag, sodass Sie pünktlich und ausgeruht in der Klinik erscheinen. Der Ablauf der eigentlichen Haartransplantation gestaltet sich wie folgt:

  1. Rasieren des Spenderbereichs zur Entnahme der Transplantate
  2. Örtliche Betäubung des Spenderareals
  3. Entnahme der Haarfollikel 
  4. Sortieren der Transplantate
  5. Betäubung des Empfangsareals
  6. Stanzen von Kanälen zum Einpflanzen der Grafts
  7. Gezielte Transplantation der entnommenen Haare

Neben der eigentlichen Haartransplantation entscheidet vor allem die Nachsorge über das Endergebnis. Die meisten Haarkliniken geben Ihnen deshalb detaillierte Vorgaben an die Hand, wann Sie welche Tätigkeiten wieder ausüben dürfen. Vor allem in den ersten Tagen nach er OP müssen sowohl das Entnahme- als auch das Empfangsareal besonders gut geschützt und gepflegt werden.

Alternativen zur Haartransplantation

Wenn der Haarverlust immer umfangreicher wird, ist eine Haartransplantation für viele Betroffene der letzte logische Schritt zu natürlich wachsendem Haar. 

Ist der Haarverlust jedoch noch nicht zu weit fortgeschritten, so gibt es auch wirklich gute und wirkungsvolle Alternativen zur operativen Haarbehandlung. Die sogenannten bio-regenerativen Verfahren sind im Gegensatz zur Haartransplantation nicht invasiv und sie stärken die noch vorhandenen Haarfollikel und verlangsamen oder verhindern somit ihr Absterben:

  • Stammzellentherapie: Die Injektion von Stammzellen in die Kopfhaut regt natürliche regenerative Vorgänge an
  • PRP-Therapie: Das aus dem Blut des Patienten gewonnene Plasma, wird in die Kopfhaut injiziert, wo es die natürliche Regeneration anregt und degenerative Prozesse stoppen oder sogar umkehren kann
Abb.: PRP- Therapie Vorher/ Nachher
  • Lasertherapie: Das Low-Level-Laserlicht stimuliert das Haarwachstum positiv und steigert die Zellaktivität

Als ergänzende Behandlung können mittels Meso-Therapie Injektionen mit speziellen Wirkstoff-Cocktails in die Kopfhaut injiziert werden.

Haartransplantation an Kopf-, Wimpern, Augenbrauen & Barthaar

Im Wesentlichen wird die Haartransplantation durchgeführt, um kahle Bereiche des Haupthaares wieder mit Haaren zu bepflanzen. Jedoch leiden viele Menschen auch unter Haarausfall der Augenbrauen, Wimpern oder am Bart. Auch in diesen Bereichen kann durch Augenbrauentransplantation, Wimperntransplantation Barthaartransplantation Abhilfe geschaffen werden. Eine weitere spezielle Disziplin der Haarverpflanzung ist die Körperhaartransplantation, bei der Körperhaare (von Brust, Beinen, Achseln, Rücken) entnommen und an gewünschter Stelle transplantiert werden.